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Bildungsveranstaltung 19. November 2017

Nächstenliebe befreit

Vortrag über die Arbeit des Schwarzen Kreuzes

 

Der Arbeitskreis Osnabrück des Schwarzen Kreuzes

 

„Das Gefängnis macht aus den Menschen keine besseren Menschen - über die Hälfte der Strafgefangenen werden nach Verbüßung der Haft wieder rückfällig!“. Mit dieser kurzen Einleitung beginnt Uwe Engelmann, Leiter der Arbeitsgruppe Osnabrück des „Schwarzen Kreuzes“, die Vorstellung der Arbeit seines Arbeitskreises vor 43 KAB-Mitgliedern.

Diese trafen sich am Sonntagmorgen im Belmer Pfarrheim zu einem „Familienfrühstück mit Bildungsveranstaltung“. Nach dem gemeinsamen Essen wurde zunächst ein kurzer Film über den Gefängnisalltag der Strafanstalt Lingen gezeigt, der über den Tagesablauf und die Lebensbedingungen der Inhaftierten berichtete.

Im Anschluss daran schildert Florian M. eindrucksvoll, wie ein junger Mann wegen Drogenschmuggels verhaftet, verurteilt und schließlich in Haft genommen wurde – den Zuhörern wurde erst gegen Ende der Erzählung klar, dass Florian M. seine eigene Lebensgeschichte geschildert hat. In der Haft ist er mit dem „Schwarzen Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V.“ in Verbindung gekommen, für deren Arbeit er sich mittlerweile ebenfalls engagiert.

Petra Engelmann unterstützt seit 2 Jahren ihren Mann bei der Arbeit des Schwarzen Kreuzes. Sie und Rosi Hertle erzählen von ihren Erfahrungen mit den Gefangenen in der Untersuchungshaft und im offenen Vollzug. Auf einfühlsame Weise gelingt es den Vieren auf das Abgeschnitten sein vom Leben draußen, außerhalb von Familie und sozialen Kontakten, aufmerksam zu machen ohne von der Schuld – der Straftat selbst – abzulenken. So ist die Motivation zu den Treffen, die in zweiwöchigem Abstand für zwei Stunden im Gefängnis vom „Schwarzen Kreuz“ angeboten werden, die Gewissheit, dass eine Rückkehr in ein normales Leben nicht am Tag der Haftentlassung beginnen kann, sondern gut vorbereitet werden muss.