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Über 400 Gottesdienstbesucher erlebten den feierlichen Auftakt in der Messe und den Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum 100. Geburtstag der KAB Belm. 22 Banner der KAB-Ortsvereine wurden in die St.-Josefs-Kirche getragen, es folgten die Zelebranten, an der Spitze Bischof Franz-Josef Bode. „Gemeinsam sind wir stark“, so das Motto, und eindrucksvoll präsentierten sich Stärke und Zusammenhalt in einer beeindruckenden Messe und beim Festakt. „Der wahre Gottesdienst ist, sich selbst einzubringen“, sagte Bode in seiner Predigt, und genau das haben die KAB-Mitglieder in Belm in den letzten hundert Jahren getan. Ein Bibeltext wurde von Bode mit dem Wirken der KAB verglichen. „Die KAB-Mitglieder sind das Salz der Erde, dieses Salz würzt, reinigt und ätzt zuweilen“, so der Bischof.

Franz-Josef Bode erinnerte an die Gründung der KAB Belm im Jahr 1911, als Pastor Ludwig Tegeler die Initiative ergriff und den Arbeitnehmerverein ins Leben rief. In Belm lebten zu der Zeit viele Arbeiter mit ihren Familien, die von sozialer Ungerechtigkeit und schlechten Lebensbedingungen betroffen waren. Die Gründung der KAB sollte Hilfe zur Selbsthilfe geben und die Arbeitnehmerschaft stärken.

Seit hundert Jahren trage die KAB dazu bei, dass Menschen, die am Rande leben, nicht untergehen. „Ihr seid der Stachel im Fleisch der Gesellschaft“, so Bischof Bode. Dass in den letzten Festmonaten über 20 Menschen als Neumitglieder gewonnen werden konnten, sieht der Bischof als gutes Zeichen für die Zukunft.

Die Feierfreude wurde auch im zweiten Teil beim Festakt mit einigen Hundert Besuchern fortgesetzt. Birgit Zenker, Bundesvorsitzende der KAB, dankte für den Einsatz des Ortsvereins in Kirche und Kommune. Die Mitglieder engagieren sich in der katholischen Gemeinde, sie beeinflussen positiv die Kommunalpolitik, sie leisteten Pionierarbeit bei der Integration von Aussiedlern in Belm, setzten sich in der Integrationswerkstatt für die berufliche Zukunft Jugendlicher ein, machten mit beim Kindertreff. Und ein wesentlicher Punkt, den auch Bischof Bode herausstellte: Sie kämpfen für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags.

Birgt Zenker verglich die damaligen Ansatzpunkte des KAB-Gründers Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler mit heute. Noch immer sei die KAB-Arbeit unerlässlich und aktuell, da sie die Kluft zwischen Arm und Reich aufbreche.

Birgit Zenker dankte den Mitgliedern für ihren Einsatz für Arme, dennoch: „Keine Tafel für sozial Schwache schafft Teilhabe, jede Tafel ist Stigmatisierung.“ Jede Hilfestellung für Hilfebedürftige sei gut und richtig, müsse aber auch ein Aufbegehren von Menschen sein, die keine Ausgrenzung wollen, so die Bundesvorsitzende, die den Belmern viele Netzwerke und Begeisterung für den sozialen Einsatz wünschte.

Ein großes Jubiläum lässt sich nicht allein planen und organisieren. Deshalb dankten die KAB-Vorsitzenden Klaus Steinkamp und Hubert Gervelmeyer und KAB Präses Joachim Kieslich allen Mitstreitern für die vielen Höhepunkte des Jubiläumsjahres. Sie erhielten zahlreiche Glückwünsche von Bürgermeister Bernhard Wellmann und Vertretern der Vereine, bevor ein geselliger Abend mit Musik von André Kopka und Daniel Niemann den Festtag abrundete.